Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlassen?

Die Bedeutung von Matthäus 27:46 und Psalm 22

Einleitung

Matthäus 27:46 und Psalm 22 sind zwei zentrale Bibelstellen, die tief miteinander verbunden sind. Matthäus 27:46 enthält eines der letzten Worte Jesu am Kreuz, während Psalm 22 ein prophetisches Lied ist, das das Leiden eines Gerechten beschreibt. Beide Texte offenbaren tiefgreifende Wahrheiten über das Leiden und die Erlösung.

Matthäus 27:46: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"

Matthäus 27:46 berichtet die Worte Jesu, die er am Kreuz rief: "Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Diese Worte sind direkt aus Psalm 22:2 zitiert und haben mehrere Bedeutungsdimensionen:

  1. Ausdruck tiefster Verlassenheit: Diese Worte drücken die tiefe Verzweiflung und Einsamkeit aus, die Jesus erlebte, als er die Sünden der Welt auf sich nahm. In diesem Moment erfuhr er eine Trennung von Gott, die das Gewicht der Sünde und die Strafe für die Menschheit widerspiegelte.

  2. Erfüllung der Prophezeiung: Durch das Zitieren von Psalm 22 zeigt Jesus, dass die Ereignisse seines Leidens und Sterbens eine Erfüllung alttestamentlicher Prophezeiungen sind. Psalm 22 beschreibt detailliert das Leiden eines Gerechten, was sich in den Erfahrungen Jesu am Kreuz widerspiegelt.

  3. Verbindung zu den Zuhörern: Indem Jesus Psalm 22 zitiert, verbindet er sich mit den jüdischen Zuhörern, die diesen Psalm gut kannten. Er erinnert sie daran, dass sein Leiden und Tod Teil von Gottes großem Heilsplan sind.

Psalm 22: Der leidende Gerechte

Psalm 22 ist ein Psalm Davids und beginnt mit den Worten: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" Dieser Psalm beschreibt das Leiden eines Gerechten und endet in einem Ausdruck des Vertrauens auf Gottes Rettung. Der Psalm lässt sich in zwei Hauptabschnitte unterteilen:

  1. Klage und Leiden (Verse 1-21): Der Psalmist beschreibt seine Verzweiflung, Verlassenheit und die körperlichen Qualen, die er erleidet. Viele dieser Beschreibungen finden Parallelen in den Berichten über das Leiden Jesu, wie die Verspottung durch die Menge, das Durchbohren der Hände und Füße und das Teilen seiner Kleider.

  2. Vertrauen und Lobpreis (Verse 22-31): Trotz seines Leidens drückt der Psalmist Vertrauen in Gottes Rettung aus und prophezeit, dass zukünftige Generationen von Gottes Gerechtigkeit und Rettung erfahren werden. Dieser Übergang von Klage zu Lobpreis zeigt das Vertrauen des Gläubigen in Gottes letztendliche Gerechtigkeit und Erlösung.

Die Verbindung zwischen Matthäus 27:46 und Psalm 22

Die Worte Jesu am Kreuz und Psalm 22 sind tief miteinander verbunden und bieten eine tiefere Einsicht in das Geheimnis des Kreuzes. Während Psalm 22 die Leiden und den Vertrauensweg eines Gerechten beschreibt, zeigt Matthäus 27:46, dass Jesus diese Rolle des leidenden Gerechten erfüllt. Die Verlassenheit Jesu am Kreuz weist auf das große Opfer hin, das er für die Menschheit gebracht hat, während der Psalm auch die Hoffnung und das Vertrauen in Gottes Erlösung betont.

Schlussfolgerung

Matthäus 27:46 und Psalm 22 sind kraftvolle Bibelstellen, die zusammen ein tiefes Verständnis des Leidens und der Erlösung bieten. Sie zeigen, wie Jesus das Leiden eines Gerechten erlebte und damit die alttestamentlichen Prophezeiungen erfüllte. Durch sein Leiden und seinen Tod hat Jesus die Trennung zwischen Gott und den Menschen überwunden und die Grundlage für unsere Rettung gelegt.

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